Franchise Übersetzung: Was bedeutet der Begriff "Franchise" eigentlich?
Man glaubt es zwar nicht, doch die Wurzeln des Franchisings können tatsächlich bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden. Denn im alten Frankreich wollten die Feudalherren ihre Arbeit auf mehrere Köpfe verteilen und beauftragten somit Steuereintreiber, um die anfallenden Abgaben der Bürger einzutreiben. Diese konnten im Rückschluss einen bestimmten Prozentsatz der Einnahmen in die eigene Tasche stecken. Dies gilt als die früheste Form des Franchisings, die aber nicht wirklich etwas mit dem ausgeklügeltem System zu tun hat, das wir heute unter dem Begriff verstehen. Im Laufe der Jahre bezeichnete man die Befreiung von Zöllen und Steuern als Franchising und auch wenn Feudalherren ihre Untertanen vom Vasallendienste befreiten, sprach man vom Franchising. Anschließend erwarben sich Kaufleute und Handwerker die Erlaubnis, auf dem Grund und Boden der Feudalherren Märkte und Messen zu veranstalten, um ihre Güter zu vertreiben.
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Im 17. und 18. Jahrhundert wandelte sich der Begriff erneut und wurde verstanden als die Vergabe des Staates von besonderen Privilegien an einzelne Bürger. Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff allerdings erneut erweitert und bezog sich nun auf die Vergabe von kommerziellen Nutzungsrechten. Zunächst bezog man dieses Recht lediglich auf die Vermietung von Territorien, doch schon bald streckte das Franchising seine Fühler auch in die Wirtschaft und etablierte sich schnell zu dem Begriff, den wir heute unter dem Franchising verstehen.
Der Ursprung des Franchisings kann also wirklich nach Frankreich zurückverfolgt werden. Und wenn man sich diesen Fakt ins Gedächtnis ruft, ist es natürlich nicht verwunderlich, dass das so erfolgreiche Lizenzsystem einen französischen Namen trägt. Doch welche Bedeutungen verstecken sich hinter diesem exotischen Wort eigentlich? Zunächst einmal muss gesagt werden, dass das französische Wort la franchise mehrere deutsche Übersetzungen beansprucht.
La franchise kann alltäglich gebraucht werden, um auszudrücken, dass jemand sehr aufgeschlossen ist. Ins Deutsche übersetzt, kann la franchise ganz simpel die Offenheit bedeuten. Bezieht man dies auf unser heutiges Verständnis des Lizenzsystems, ergibt auch dies Sinn. Denn sowohl Franchisegeber als Franchisenehmer sind per Gesetz dazu verpflichtet, ihrem zukünftigen Partner gegenüber offen zu sein.
Konkret nennt man dies das Recht der vorvertraglichen Aufklärung. Der Franchisegeber wird durch diese Regelung per Gesetz dazu angehalten, alle Informationen an den interessierten Existenzgründer weiterzugeben, welche dessen Entscheidung den Franchisevertrag zu unterschreiben positiv oder negativ beeinflussen könnten. Als zukünftiger Franchisenehmer soll laut dieser Vorschrift nicht über Erfahrungen, Kompetenzen oder Fähigkeiten gelogen werden. Denn die angegebenen Voraussetzungen haben oftmals einen Sinn und können über den Erfolg oder das Scheitern eines Betriebs entscheiden. Wer seinen Lebenslauf also absichtlich fälscht und falsche Tatsachen vortäuscht, schneidet sich selbst ins eigene Fleisch.
Weiterhin kann la franchise auch als Selbstbeteiligung übersetzt werden. Wer sich mit der Funktionsweise des Franchisings schon einmal beschäftigt hat, der weiß, dass der Franchisegeber die Rechte am Namen und sein Know-how an die Franchisenehmer weitergibt. Diese kopieren das Geschäftskonzept des Franchisegebers und profitieren von dessen alles umfassender Unterstützung. Natürlich gibt der Franchisegeber das Konzept und seine Erfolgsgeheimnisse jedoch nicht einfach so heraus. Die Franchisenehmer müssen eine Startgebühr bezahlen und monatliche Abgaben an den Franchisegeber leisten. Die Franchisenehmer beteiligen sich also finanziell am Betrieb und sehen diesen auch als den ihren an. Dadurch wird gewährleistet, dass sie ihre Arbeit mit mehr Motivation und Engagement ausführen, als ein Geschäftsführer beispielsweise. Durch ihre Selbstbeteiligung am Franchisebetrieb teilt sich der Franchisenehmer allerdings auch das Risiko mit seinem Franchisegeber.
Außerdem versteht man unter la franchise auch die Gebührenfreiheit. Um diese Bedeutung zu verstehen, muss man sich erneut die Geschichte des Lizenzsystems vor Augen halten. Denn wie bereits erwähnt, konnten einzelne Personen in den Genuss von auserwählten Privilegien kommen. Diese Bevorzugung sah wie folgt aus: Der König gestattet es unter anderem gewissen Bürgern, Handel zu betreiben oder bestimmte Produkte herzustellen, wenn sie ihm als Gegenleistung dafür ein Entgelt zukommen ließen. Dieses System hat schon sehr große Ähnlichkeit mit dem, was wir heute unter dem Begriff Franchising verstehen.
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Da das Franchisesystem erst sehr viel später nach Amerika und Europa gekommen ist, war der Begriff im Englischen lange mit einer anderen Bedeutung versehen, die auch noch heute aktiv verwendet wird. In den englischsprachigen Ländern, versteht man in erster Linie den Besitz von verschiedenen Rechten unter dem Begriff. So wird das englische franchise in der Politik als Äquivalent zum Wahlrecht, Stimmrecht und Bürgerrecht gehandhabt. Gleichzeitig wird es allerdings auch mit Begriffen wie Konzession, Privileg und Immunität gleichgesetzt. Da um 1860 herum, das Unternehmen The Singer Company sich dazu entschloss, fahrende Händler mit dem Vertrieb und der Vermarktung der firmeneigenen Nähmaschinen zu beauftragen, entstand auch in den USA nach und nach der Begriff Franchising mit seiner heutigen Bedeutung. So kann das Wort heute nun auch als das Alleinverkaufsrecht benutzt werden und wird vor allem im wirtschaftlichen Sinn gebraucht, um eben ein Franchise zu beschreiben.
Nach Deutschland kam das Lizenzsystem sogar noch viel später. Erst in den 1970er Jahren fand das Franchising seinen Weg über die Ozeane der Welt bis in die deutschen Gefilde. Nach gewissen Anlaufschwierigkeiten beschlossen dennoch einige Unternehmen dieses Modell auf die eigene Firma zu übertragen und zu sehen, wohin dies führt. Es zeigte sich, dass das Franchising eine höchst effektive Methode darstellt, um zu expandieren und die Präsenz von Unternehmen zu festigen. Da das Lizenzsystem einen ausländischen Namen trug, konnten sich die Deutschen jedoch zunächst nichts darunter vorstellen und waren mehr als misstrauisch. Heutzutage ist der fremde Begriff allerdings ausgezeichnet in den deutschen Wortschatz integriert und auch dem Franchising wird viel Vertrauen und Wohlwollen entgegengebracht.
Fazit
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Auch wenn man in Deutschland erst seit knapp 50 Jahren auf das Franchising aufmerksam geworden ist, hat es sich gezeigt, dass das Lizenzsystem tatsächlich schon seit dem Mittelalter existiert. Im Laufe der Jahre hat der Begriff einen enormen Wandel vollzogen und sich somit von der Eintreibung der Steuern zu einer Möglichkeit entwickelt, Unternehmen zu vergrößern. Doch auch die Franchisenehmer ziehen ihre Vorteile aus dem Franchising. Denn ihnen wird es ermöglicht, sich den Traum vom eigenen Betrieb zu realisieren. Sie profitieren von erleichterten Konditionen, weil sie sich das finanzielle und unternehmerische Risiko mit dem Franchisegeber teilen und erhalten die Erfahrung, das Know-how und Wissen ihres Partners noch zusätzlich! Eine absolute Win-Win-Situation.
Jana Detering, Punkt Franchise ©
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