Wie funktioniert Franchising?

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Beim Franchising handelt es sich um eine partnerschaftliche Kooperation zwischen Franchisenehmer und Franchisegeber. Der Franchisegeber stellt interessierten Franchisenehmern sein unternehmerisches Konzept zur Verfügung, so dass diese sich damit selbstständig machen können. Für beide Geschäftspartner ergibt sich so eine Win-Win-Situation: Der Franchisenehmer kann sich mit einem am Markt etablierten Geschäftskonzept selbstständig machen, während der Franchisegeber von der Expansion seiner Marke profitiert. Franchising – eine erfolgreiche Kooperationsform!

Historischer Exkurs: Wie hat sich Franchising entwickelt?

Diese Geschäftspartnerschaft blickt bereits auf eine lange Tradition zurück. Sie nahm ihren Ursprung im mittelalterlichen Frankreich, als Feudalherren mit Steuereintreibern Vereinbarungen trafen, so dass diese einen Prozentsatz ihrer Einnahmen in die eigene Tasche stecken durften. Später bezeichnete Franchising die Befreiung von Zöllen und Steuern. Schließlich kommt der Begriff Franchising auch aus dem Französischen von dem Wort „franchise“ und bedeutet Befreiung von Abgaben und Gebühren.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Begriff dann ausgeweitet und umfasste die staatliche Vergabe von Privilegien an einzelne Personen. Ein Jahrhundert später wurde dann unter dem Begriff Franchising das Recht zur kommerziellen Nutzung von Markenrechten und Vertriebskonzepten verstanden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts machte das moderne Format das Franchising dann Schule und es erstreckt sich mittlerweile um den ganzen Erdball.

Erste Anfänge eines erfolgreichen Kooperationsmodells

Das moderne Unternehmensformat Franchising nahm vor allem in der Zeit der Industrialisierung Form an. Das US-amerikanische Nähmaschinen Unternehmen, die Singer Sewing Maschine Company, nutzte das Modell, um mittels fahrender Händler expandieren zu können. Dies spielte sich in 1860 ab. Das Unternehmen engagierte fahrende Händler, die die Nähmaschinen des Unternehmens auf eigene Rechnung und im eigenen Namen vertrieben. Dies gilt als die erste, moderne Form des Franchising. Auch andere Unternehmen ließen sich von diesem Businessmodell inspirieren und nutzen es fortan für ihre Expansionszwecke. So fasste Franchising in der Mitte des 20. Jahrhunderts letztlich auch in der Automobil- und Getränkeindustrie Fuß.

Von den USA in die Welt: Die Erfolgsgeschichte des Geschäftsmodells Franchising

Die Vereinigten Staaten sind das Ursprungsland des Franchising. Hier nahm das Erfolgsmodell zum ersten Mal Form an und wurde ständig weiter entwickelt. Zudem zählt das goldene M – auch als Fast-Food-Kette McDonald’s bekannt – zu dem Franchisesystem weltweit. Mittlerweile umfasst es ein globales Netzwerk aus mehr als 31.000 Geschäftspartnern. Diese Kette gilt als Erfinder des Business Formats und symbolisches Beispiel für die Franchise-Industrie.

Wie funktioniert Franchising heutzutage?

Heutzutage handelt es sich beim Franchising um eine partnerschaftliche Kooperation zwischen zwei Personen, dem Franchisegeber und dem Franchisenehmer. Beide sind rechtlich und finanziell eigenständig, während sie ein gemeinsames Ziel verfolgen: Die Expansion der Franchisemarke und die Einnahme weiterer Marktanteile.

Mit der Unterzeichnung des Franchisevertrages und dem Entrichten der einmaligen Franchiselizenzgebühr erhält der Franchisenehmer die Markenrechte des Franchisegebers. Das ermächtigt ihn dazu, das am Markt erfolgreich erprobte Geschäftsmodell des Franchisegebers zu nutzen. Mit dem Erhalt der Markenrechte und die Einführung in alle Betriebs- und Vertriebsgeheimnisse sowie in das relevante Know-How der Marke werden dem Franchisenehmer zahlreiche Markteintrittsbarrieren aus dem Weg geräumt. Allerdings hat sich Franchisenehmer an die Vorgaben und Standards aus der Franchisesystemzentrale zu halten. Dies sorgt dafür, dass ein einheitlicher Markenauftritt am Markt gewährt wird. Denn genau das ist das Besondere am Franchising: Auch wenn es sich bei der Kooperationsform um rechtlich eigenständig Unternehmen handelt, wirken die einzelnen Franchisebetriebe auf Kunden und Außenstehende identisch. Der Kunde erhält in jedem Betrieb dieselben Waren und Dienstleistungen, so dass er keinen Unterschied bemerkt. Für ihn sind die einzelnen Betriebe Teil eines großen Filialnetzes – allerdings handelt es sich hierbei um ein Filialnetz, was der Franchisegeber nicht aufwändig in Eigenregie betreiben muss. Denn dies machen seine Geschäftspartner, die Franchisenehmer, möglich.

Heiße Fakten zum Franchising auf einen Blick:

Franchising wird daher als eine Übereinkunft zweier Parteien definiert, die rechtlich und finanziell unabhängig voneinander sind. Die Kooperation besteht aus folgenden Bestandteilen:

  • Der Franchisegeber vergibt Rechte zur Markennutzung und zum Vertrieb bestimmter Waren und Dienstleistungen an den Franchisenehmer
  • Der Franchisenehmer unterzeichnet den Franchisevertrag und bindet sich für eine (meist) langjährige Laufzeit an das Franchisesystem
  • Nach Entrichtung der einmaligen Lizenzgebühr erhält der Franchisenehmer die Erlaubnis, die erprobten Geschäftsabläufe und das Konzept des Franchisegebers an seinem eigenen Standort auszuführen
  • Die Geschäftsbeziehung umfasst für beide Seiten Rechte und Pflichten!
  • Der Franchisenehmer zahlt neben der einmaligen Gebühr auch monatliche Lizenzgebühren und hat sich an die Vorgaben aus der Systemzentrale zu halten
  • Der Franchisegeber tritt die Markenrechte an seinen neuen Geschäftspartner ab und hilft diesem beim Aufbau seiner Geschäftstätigkeit

Was ist im Leistungspaket des Franchisegebers enthalten?

Der Franchisegeber hat dafür zu sorgen, dass seine Geschäftspartner einen Kick-Start bei ihrer Existenzgründung absolvieren können. Aus diesem Grund schnüren Franchisegeber umfangreiche Leistungspakete, die jedem Franchisenehmer beste Startvoraussetzungen ermöglichen. Dank der Unterstützung durch den Franchisegeber und seiner Systemzentrale können die Geschäftspartner das Geschäftskonzept der Franchisemarke erfolgreich und auf unkomplizierte Weise vervielfältigen. Die Franchisesystemzentrale ist die Sammelstelle des Know-How und sämtlicher Ressourcen der Franchisemarke, sie stattet die Geschäftspartner mit dem notwendigen Wissen aus, während die Franchisenehmer ihre Arbeitskraft, regionale Marktkenntnisse und das notwendige Kapital dazu beisteuern.

Im Zuge einer intensiven Einarbeitung erhalten die Franchisenehmer eine Einführung in alle relevanten Geschäftsprozesse sowie in das Tagesgeschäft, so dass sie die Franchisetätigkeiten problemlos an ihrem eigenen Standort durchführen können. Das Training und die Grundausbildung dienen dazu, die Franchisenehmer zudem in betriebswirtschaftlichen und administrativen Themen auszubilden. Ein detailliertes Franchisesystemhandbuch dient als hilfreiche Bedienungsanleitung, so dass Franchisenehmer auch in Eigenregie Herausforderungen und kleinere Notfälle im Geschäftsalltag meistern können.

All diese Unterstützungen sorgen dafür, dass die Qualität und Einheitlichkeit der Franchisemarke aufrecht erhalten werden. Für die Dauer der Zusammenarbeit können die Franchisenehmer stets auf die Unterstützung der Zentrale setzen. Diese sorgt ebenso dafür, dass die Franchisenehmer mit Marketingmaterialien ausgestattet werden. So hilft die Zentrale bei der Durchführung von überregionalen Werbekampagnen, die zur Gewinnung neuer Kunden und der Bindung bereits bestehender Kunden dienen. Je nach Franchisesystem profitieren die Franchisenehmer außerdem von finanziellen Einkaufsvorteilen, sollte die Zentrale einen gebündelten Einkauf für das gesamte System vornehmen. Hiervon profitieren letztlich alle – das bezeugt schließlich auch der Slogan: Gemeinsam sind wir stark! Denn dies ist die gelebte Realität im Franchising. Man kann sich stets auf den Support und die Hilfe des Franchisenetzwerkes verlassen. Das macht das Überleben als Existenzgründer um einiges einfacher! Gemeinsam als Team ist man erfolgreicher und stärker als es als Einzelkämpfer der Fall ist!

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